Presse
Energiepreise für Haushalte stiegen auch im Jänner 2022 weiter
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Erdgas, Heizöl und Fernwärme waren zentrale Preistreiber
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Strom dank Entfall der Ökostromkosten günstiger als im Vormonat
Wien, 11. März 2022 – „Der Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine hat ein neues Kapitel auf den internationalen Energiemärkten aufgeschlagen. Die Auswirkungen werden auch bei den heimischen Haushalten ankommen, sind aber im Energiepreisindex für den Jänner noch nicht abgebildet“, nimmt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Bezug zu den aktuellen Entwicklungen. „Es zeigt sich einmal mehr: Wir müssen unabhängig von fossilen Energien wie Erdgas werden – aus Gründen der Versorgungssicherheit und natürlich, um die Klimakrise abzuwenden.“
Die aus den vergangenen Monaten bekannten Teuerungen bei den Energiepreisen setzten sich auch im neuen Jahr fort. Allen voran sind im Monatsvergleich die Preise für Erdgas, Fernwärme und Heizöl zu nennen. Im Jahresvergleich blieben Treibstoffe zentrale Preistreiber, aber auch Holzpellets sind im Jänner gegenüber dem Vormonat um 4,6 % gestiegen. Im Summe führte das zu einem Anstieg des von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) im Monatsvergleich um 1,4 %. Im Jahresvergleich lag der EPI um 22,4 % höher. Die allgemeine Teuerung lag im Monatsvergleich bei minus 0,1 % und im Jahresvergleich bei 5 %.
Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich
Energieträger |
Monatsvergleich Jänner 2022 - Dezember 2021 |
Jahresvergleich Jänner 2022 - Jänner 2021 |
---|---|---|
Strom | -1,1 % | 6,2 % |
Super | 0,5 % | 28,2 % |
Diesel | 0,6 % | 30,8 % |
Brennholz | 0,7 % | 10,2 % |
Holzpellets | 4,6 % | 15,3 % |
Heizöl | 6,0 % | 45,8 % |
Fernwärme | 7,5 % | 11,4 % |
Gas | 9,1 % | 37,7 % |
Verbraucherpreisindex (VPI) | -0,1 % | 5,0 % |
Energiepreisindex (EPI) | 1,4 % | 22,4 % |
Hohe Preise für Heizöl und Treibstoffe
Die Preise für Heizöl stiegen auch im Jänner mit einem Plus von 6,0 % wieder deutlich an. Damit lagen die Preise für Heizöl im Jahresvergleich um 45,8 % höher. Eine typische Tankfüllung von 3.000 Litern kostete damit im Jahresvergleich um etwa 850 Euro mehr als im Jänner 2021.
Auch bei den Treibstoffpreisen gab es weitere Steigerungen. Diesel kostete um 0,6 % mehr als im Dezember 2021 und um 30,8 % mehr als im Jänner 2021. Eine Tankfüllung (50 Liter) kostete damit um etwa 16 Euro mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Superbenzin stiegen im Monatsvergleich um 0,5 % und lagen damit 28,2 % über dem Niveau vom Jänner 2021. Die Mehrkosten für eine Tankfüllung von 50 Litern lagen im Jahresvergleich bei 15 Euro.
Strom dank Entfall der Ökostromkosten günstiger
Die Haushaltspreise für Strom sanken im Monatsvergleich um minus 1,1 %. Grund dafür ist, dass die österreichischen Haushalte im Jahr 2022 keine Erneuerbaren-Förderkosten zahlen: Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird heuer aufgrund der hohen Energiepreise nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale wird dieses Jahr auf Null gesetzt. Damit entfällt ein wesentlicher Bestandteil der Stromrechnung bei Haushaltskunden. Übrig bleiben die reinen Energiekosten und Netzentgelte sowie Umsatzsteuer und Elektrizitäts- und Gebrauchsabgabe, die sich für einen typischen Wiener Haushalt folgendermaßen zusammensetzen:
Auch Pellets und Brennholz teurer
Im Vergleich zum Dezember 2021 stiegen die Preise für Holzpellets im Jänner um 4,6 %, im Jahresvergleich waren sie 15,3 % höher. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 0,7 % im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Jänner 2021 sind die Preise für Brennholz um 10,2 % gestiegen.
Erdgas und Fernwärme mit deutlichen Preissteigerungen
Fernwärme war gegenüber dem Vormonat um 7,5 % teurer. Im Jahresvergleich lagen die Preise um 11,4 % höher.
Die Preise für Erdgas stiegen im Jänner 2022 im Vergleich zum Dezember um 9,1 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 37,7 % über dem Wert vom Jänner 2022.
Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency (AEA)
Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die klimaneutrale Zukunft: Ziel ist es, unser Leben und Wirtschaften so auszurichten, dass kein Einfluss mehr auf unser Klima gegeben ist. Neue Technologien, Effizienz sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wasser, Wind und Wald stehen im Mittelpunkt der Lösungen. Dadurch wird für uns und unsere Kinder das Leben in einer intakten Umwelt gesichert und die ökologische Vielfalt erhalten, ohne dabei von Kohle, Öl, Erdgas oder Atomkraft abhängig zu sein. Das ist die missionzero der Österreichischen Energieagentur.
Mehr als 85 Mitarbeiter:innen aus vielfältigen Fachrichtungen beraten auf wissenschaftlicher Basis Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie internationale Organisationen. Sie unterstützen diese beim Umbau des Energiesystems sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise. Die Österreichische Energieagentur setzt zudem im Auftrag des Bundes die Klimaschutzinitiative klimaaktiv um.
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Im Podcast Petajoule beantworten die Expert:innen der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der Energiezukunft.
Rückfragehinweis:
Mag. Klaus Kraigher, MAS
Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
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