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Presse

August 2021

Energiepreise für Haushalte im Juni 12 % höher als vor einem Jahr

  • Mit einem Plus von 2,2 % liegt die Preissteigerung im Monatsvergleich wie im März wieder über 2 %

  • Alle Energieträger kosten mehr als im Vormonat

  • Gegenüber Juli 2020 ist Haushaltsenergie um 14 Prozent teurer

  • Vor allem Treibstoffe treiben den Energiepreisindex, mit zunehmender Elektrifizierung der Mobilität sinkt aber ihre Bedeutung

Wien, 23. August 2021 – Die Energiepreise für österreichische Haushalte lagen im Juli um 13,7 % über dem Vorjahresniveau und setzten damit ihren Trend fort. Die Inflation lag in diesem Zeitraum bei 2,9 %. Die Energiepreise blieben damit weiterhin ein zentraler Preistreiber. Besonders trifft dies auf Treibstoffe, aber auch Heizöl zu. Im Vergleich zum Vormonat Juni stieg der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) um 2,2 %, die allgemeine Teuerung lag auch hier mit 0,3 % deutlich niedriger. Zuletzt lag die monatliche Preissteigerung im März (2,1 %) über der 2 %-Marke.

Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich

Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energieträger Monatsvergleich
Juni 2021 - Juli 2021
Jahresvergleich
Juli 2020 - Juli 2021
Strom 0,1 % 5,3 %
Holzpellets 0,6 % -0,3 %
Brennholz 1,2 % 2,9 %
Gas 2,0 % 4,5 %
Fernwärme 2,8 % 2,6 %
Diesel 2,8 % 20,6 %
Super 3,5 % 23,2 %
Heizöl 3,8 % 28,2 %
Verbraucherpreisindex (VPI) 0,3 % 2,9 %
Energiepreisindex (EPI) 2,2 % 13,7 %

Treibstoffe treiben den Energiepreisindex, mit zunehmender Elektrifizierung der Mobilität wird ihre Bedeutung sinken

Die Preise für Heizöl stiegen im Juli um 3,8 % und lagen damit im Jahresvergleich um 28,2 % über dem Wert vom Juli 2020. Eine Tankfüllung von 3.000 Litern kostete damit um ca. 500 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Diesel kostete im Juli 2021 um 2,8 % mehr als im Juni 2021 und um 20,6 % mehr als im Juli 2020. Die Preise für Superbenzin stiegen im Juli um 3,5 % und lagen damit um 23,2 % über dem Vorjahreswert. Eine Tankfüllung mit 50 Litern Diesel kostete um 10 Euro, mit Superbenzin um 12 Euro mehr als vor einem Jahr.
„Treibstoffe haben auf Grund ihres hohen Gewichts bei der Berechnung des Österreichischen Energiepreisindex große Bedeutung für dessen Entwicklung. Dies wird sich zukünftig deutlich verändern, denn der Weg in Richtung E-Mobilität ist vorgezeichnet“, analysiert Herbert Lechner, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Zwar ist der Bestand nach wie vor massiv von Verbrennern dominiert und nur 1,2 % der Fahrzeuge sind vollelektrisch. „Der Trend ist jedoch eindeutig und zeigt in Richtung batterieelektrische Fahrzeuge. Seit 2017 verzeichnen Diesel-PKWs deutliche Marktverluste, von denen kurzzeitig Benziner profitierten – mittlerweile zeigen aber auch deren Neuzulassungen nach unten. Dagegen wurden in den ersten sieben Monaten 2021 mehr reine Elektroautos zugelassen als im gesamten Jahr 2020. Und Politik und große Player der Automobilhersteller treiben diese Entwicklung weiter“, betont Lechner.

Datenquelle: Statistik Austria 2021

Anteile der PKW-Neuzulassungen aufgeteilt nach Antriebsart, von 2011 bis 2021. Im Balkenformat

(Weiterführende Informationen in Sachen Mobilität bietet auch der Twitter-Thread von Christoph Dolna-Gruber (Mitarbeiter der Österreichischen Energieagentur) - klicken Sie auf das Bild, um dorthin zu gelangen)

Zudem sei die E-Mobilität ein Paradebeispiel für grüne Elektrifizierung plus Energieeffizienz. Somit ist sie Lechner zu folge eine Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Energiezukunft. „Mit dem Einsatz von grünem Strom anstatt von Erdöl, Erdgas oder Kohle ist sehr oft auch eine höhere Effizienz verbunden. Das bedeutet, dasselbe Ergebnis mit weniger Energie zu erreichen. Besonders gut zeigt sich das am Beispiel der Mobilität: Ein Elektroauto ist etwa dreimal so effizient wie ein Fahrzeug mit einem konventionellen Verbrennungsmotor“, so Lechner.

Preisplus auch bei Fernwärme und Gas

Die Haushaltspreise für Fernwärme sind gegenüber dem Vormonat um 2,8 % gestiegen. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 2,6 % höher. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Juli 2021 im Vergleich zum Juni um 2,0 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 4,5 % über dem Wert vom Juli 2020. Die Haushaltspreise für Strom stiegen im Monatsvergleich um 0,1 %. Im Jahresvergleich lagen sie um 5,3 % höher.

Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency (AEA)

Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die klimaneutrale Zukunft: Ziel ist es, unser Leben und Wirtschaften so auszurichten, dass kein Einfluss mehr auf unser Klima gegeben ist. Neue Technologien, Effizienz sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wasser, Wind und Wald stehen im Mittelpunkt der Lösungen. Dadurch wird für uns und unsere Kinder das Leben in einer intakten Umwelt gesichert und die ökologische Vielfalt erhalten, ohne dabei von Kohle, Öl, Erdgas oder Atomkraft abhängig zu sein. Das ist die missionzero der Österreichischen Energieagentur.

Mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielfältigen Fachrichtungen beraten auf wissenschaftlicher Basis Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie internationale Organisationen. Sie unterstützen diese beim Umbau des Energiesystems sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise.

Die Österreichische Energieagentur setzt zudem im Auftrag des Bundes die Klimaschutzinitiative klimaaktiv um und ist die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle. Der Bund, alle Bundesländer, bedeutende Unternehmen der Energiewirtschaft und der Transportbranche, Interessenverbände sowie wissenschaftliche Organisationen sind Mitglieder dieser Agentur.

Im Podcast Petajoule beantworten die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der Energiezukunft.
 

Rückfragehinweis:
Mag. Klaus Kraigher, MAS
Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Tel.: +43 (0) 1-586 15 24-174
E-Mail: pr@energyagency.at
Web: www.energyagency.at
Twitter: https://twitter.com/at_AEA