Studie Biomassekraftwerke Waldviertel
Studie: 3 Holzkraftwerke im Waldviertel sichern 300 Jobs und bringen 307 Millionen Euro Wertschöpfung
Regionale Biomasseheizkraftwerke sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für ländliche Regionen. In einer umfassenden Analyse hat die Österreichische Energieagentur drei Beispielanlagen im Waldviertel untersucht. Dazu wurden einerseits auf Basis einer quantitativen und qualitativen Analyse von Unternehmensaktivitäten die wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Bedeutung der Anlagen für die Region betrachtet und andererseits volkswirtschaftliche Kennzahlen, wie Wertschöpfung und Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten, sowie volkswirtschaftliche Kosten durch Förderung der erneuerbaren Energieproduktion erhoben.
Der Betrachtungszeitraum von 2006 bis 2048 nimmt dabei Rücksicht auf bereits geplante Investitionen in Effizienzsteigerungen und eine verstärkte Nutzung von Abwärme und die technische Nutzungsdauer der Anlagen.
307 Millionen Euro Wertschöpfung
Die umfassende volkswirtschaftliche Analyse von Aufwänden für Gebäude, Anlagen und Dienstleistungen ergab eine Wertschöpfung von 307 Mio. Euro sowie weitere 32 Vollzeitäquivalente (z.B. durch Wartung, Reparatur und Investitionen) für die österreichische Volkswirtschaft. In der Brennstoffbereitstellungskette werden zusätzlich 251 Vollzeitäquivalente gesichert. Direkt und indirekt hängen an den drei Biomassekraftwerken demnach über 300 regionale Arbeitsplätze. Die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze kann jedoch im Zuge von Erweiterungsinvestitionen oder einer umfassenden Anlagenerneuerung vorübergehend auf mehr als 500 Vollzeitäquivalente im Jahr steigen. Aufwände für vom Ausland bezogene Leistungen wurden in der Analyse nicht berücksichtigt. Demgegenüber betragen die volkwirtschaftlichen Kosten rund 280 Mio. Euro und umfassen das bereits bezogene Unterstützungsvolumen für die Einspeisung von Ökostrom und eine Nachfolgeregelung mit langfristig sinkenden Einspeisetarifen. Die reduzierte Unterstützung der Ökostromproduktion kann teilweise durch eine verstärkte Abwärmenutzung und einen leicht steigenden Marktpreis für elektrische Energie kompensiert werden – vorausgesetzt, es werden die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen. Langfristig betrachtet wirken sich die öffentlichen Investitionen in eine nachhaltige Energieproduktion aus Biomasse nicht nur positiv für das regionale Umfeld aus, sondern es überwiegt auch der volkswirtschaftliche Nutzen für Niederösterreich bzw. Gesamtösterreich.
Weiterführende Informationen
Projektdaten
Auftraggeber:in | NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH |
Projektleitung | Lorenz Strimitzer |
Projektmitarbeiter | Martin Höher |
Projektdauer | Oktober 2019 – Juli 2020 |
Ansprechperson
Head of Center Renewable Materials & Resources | Head of Service Point Renewable Gases
DI Lorenz Strimitzer
E-Mail Adresselorenz.strimitzer@energyagency.at