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Presse

August 2020

Studie: 3 Holzkraftwerke im Waldviertel sichern 300 Jobs und bringen 307 Millionen Euro Wertschöpfung

  • Beachtlicher Nutzen für Klima: 1,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente können eingespart werden

  • Drei Anlagen erzeugen mit der Kraft der Natur 7.580 GWh Strom und Wärme für 30.000 Haushalte

Wien, 3. August 2020 – Biomasseheizkraftwerke gewinnen Strom und Wärme aus Holz. Sie sind nicht nur wichtig, um die Klimaziele zu erreichen, sondern sorgen auch für Wertschöpfung und schaffen Jobs. Verwertet wird dabei zum allergrößten Teil Schadholz und geringwertiges Restholz, das als Rohstoff nicht anders verwendet werden könnte. Die Österreichische Energieagentur hat in einer aktuellen Studie im Auftrag von NAWARO ENERGIE die Bedeutung von drei Anlagen im Waldviertel in Niederösterreich (Altweitra, Göpfritz an der Wild und Rastenfeld) im Detail untersucht. Die Analysen zeigen wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Bedeutung der Anlagen für die Region und die damit einhergehende Wertschöpfung und Beschäftigungseffekte.

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(Regionale Biomasseheizkraftwerke, August 2020)

Es braucht Holzkraftwerke, um Abhängigkeit von Öl, Kohle, Erdgas und Atomkraft zu beenden

Die Ergebnisse der Studie der Österreichischen Energieagentur zeigen: Drei Anlagen sichern mehr als 300 regionale Arbeitsplätze im Waldviertel. Außerdem werden im Betrachtungszeitraum* 307 Millionen Euro an heimischer Wertschöpfung geschaffen. In Summe werden ganze 7.580 GWh Energie (Strom und Wärme) aus natürlichen Ressourcen produziert, damit werden pro Jahr 30.000 Haushalte versorgt. Auch der Nutzen für das Klima ist beachtlich: Insgesamt können mit den drei Anlagen 1,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Holzkraftwerke fest in der Region verankert sind und eine regional wichtige wirtschaftliche Rolle spielen. Die Nutzung von Holz ist unverzichtbar, um uns aus der Abhängigkeit von Öl, Kohle, Erdgas und Atomkraft zu befreien. Im Kampf gegen die Erderhitzung müssen wir uns auf unsere eigenen Stärken und natürlichen Ressourcen besinnen. Nur so können wir Österreichs Energieversorgung auch für kommende Generationen sichern“, betont der Studienautor DI Lorenz Strimitzer von der Österreichischen Energieagentur.

Auch regionale Land- und Forstwirtschaft profitiert

Diese Arbeitsplätze tragen dazu bei, das gesellschaftliche Leben und die Kaufkraft in den betroffenen Gemeinden zu erhalten. Da fast der gesamte Brennstoff aus dem Waldviertel bezogen wird, profitiert auch die regionale Land- und Forstwirtschaft direkt von Einkommens- und Beschäftigungseffekten. Über den gesamten Betrachtungszeitraum bieten die Anlagen der NAWARO ENERGIE der regionalen Forstwirtschaft ein Umsatzvolumen von rund 461 Millionen Euro.

Zudem sind Holzkraftwerke ein unverzichtbarer Abnehmer von Schadholz. Gerade jetzt, wo durch den Borkenkäfer enorme Mengen an Schadholz auf den Markt drängen und die Holzpreise niedrig sind, hätte der Wegfall der Biomasseheizkraftwerke regional schwerwiegende Folgen, insbesondere Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzverluste.

Volkswirtschaftlicher Nutzen

Der regionalen Wertschöpfung von 307 Millionen, mehr als 300 Arbeitsplätzen, sowie der Energie aus natürlichen Ressourcen und dem eingesparten CO2-Äquivalenten stehen volkswirtschaftliche Kosten von rund 280 Millionen Euro in Form von Unterstützungsvolumen für erzeugten Ökostrom sowie eine angenommene Nachfolgeregelung mit langfristig sinkenden Einspeisetarifen gegenüber.

Biomasse ist unverzichtbar für Energie- und Klimapolitik

Die Erfolgsgeschichte von Bioenergie in Österreich beruht neben der technologischen Entwicklung vor allem auf den seit Anfang der 2000er-Jahre eingeführten Marktanreizen, insbesondere dem Ökostromgesetz (ÖSG) ab dem Jahr 2002. Vor dem Hintergrund auslaufender Ökostromtarife hat Niederösterreich als erstes Bundesland bereits im Juni 2019 das NÖ Biomasseförderungsgesetz mit deutlich geringeren Einspeisetarifen für weitere drei Jahre beschlossen. Langfristig betrachtet wirken sich öffentliche Investitionen in eine nachhaltige Energieproduktion aus Biomasse nicht nur positiv auf das regionale Umfeld aus, sondern ermöglicht überhaupt erst das Erreichen nationaler energie- und klimapolitischer Ziele.

Über NAWARO ENERGIE

Die NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH mit Sitz in Zwettl ist einer der größten Ökostromproduzenten in Niederösterreich. Jährlich versorgt das Unternehmen knapp 30.000 Haushalte mit Ökostrom aus drei Biomassekraftwerken an den Standorten Altweitra, Rastenfeld und Göpfritz an der Wild, sowie Gewerbebetriebe mit Wärme. NAWARO ENERGIE achtet besonders darauf, dass die Dienstleistungen sowie die Lieferungen des Waldhackguts überwiegend aus der Region kommen.
https://www.nawaro-energie.at/


Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency (AEA)

Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die Energiezukunft. Sie berät auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – sowohl national als auch international. Als Kompetenzzentrum für Energie konzentriert sie sich auf drei strategische Schwerpunkte: missionzero, transformation und energieintelligenz.
Beim Schwerpunkt missionzero verfolgt die Österreichische Energieagentur das langfristige Ziel, mit Strategieentwicklung und der Umsetzung von konkreten Maßnahmen die Zukunft fossilfrei zu gestalten. Beim Schwerpunkt transformation des Energiesystems setzt sie sich mit den damit verbundenen Umbrüchen und profitablen Geschäftsmöglichkeiten in den energierelevanten Branchen auseinander. Im Rahmen der energieintelligenz beschäftigt sie sich mit dem smarten und flexiblen Energiesystem der digitalen Zukunft.
Im Vordergrund steht die Steigerung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit.
Die Österreichische Energieagentur entwickelt Strategien für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, führt Beratungen und Schulungen durch und ist die Vernetzungsplattform für die Energiebranche. Sie setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative Bundes – operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibt die Österreichische Energieagentur im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.

Im Podcast Petajoule beantworten die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der   Energiezukunft.

Die Österreichische Energieagentur ist nach ÖNORM ISO 50001:2011 und ISO 29990:2010 zertifiziert.

Rückfragehinweis:
Mag. Klaus Kraigher, MAS
Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Tel.: +43 (0) 1-586 15 24-174
E-Mail: pr(at)energyagency.at
Web: www.energyagency.at
Twitter: www.twitter.com/at_AEA

 

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* Der Betrachtungszeitraum von 2006 bis 2048 orientiert sich an der technischen Nutzungsdauer der Anlagen und nimmt dabei Rücksicht auf geplante Investitionen in Effizienzsteigerungen und eine verstärkte Nutzung von Abwärme.