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Energiepreisindex

Energiepreis­index (EPI) der Österreichischen Energieagentur

Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.

Steigende Stromkosten treiben Energiepreise

  • Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen führt zu deutlichen Preissteigerungen

  • Netzkosten und Abgaben belasten Haushalte

  • Leichte Entspannung bei Treibstoffen erwartet


Wien, 7. März 2025 - Die Energiepreise für Haushalte sind im Jänner 2025 im Vergleich zum Vormonat um beachtliche 12,8 % gestiegen und wurden damit erneut zum Haupttreiber der Inflation. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg sind die steigenden Stromkosten. Mit dem Jahreswechsel sind staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die während der Energiepreiskrise eingeführte Stromkostenbremse planmäßig ausgelaufen. Gleichzeitig steigen die Netzkosten und die Ökostromförderkosten werden nicht länger aus dem Staatsbudget gedeckt.

Insgesamt ergibt sich dadurch ein Anstieg der Strompreise um 45,4 % im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich zahlt ein durchschnittlicher Haushalt nun rund ein Drittel mehr für Strom als im Jänner 2024. Betrachtet man die gesamten Energiekosten über alle Energieträger hinweg, fällt der Anstieg mit 2,7 % im Jahresvergleich jedoch deutlich geringer aus. Dies ist vor allem auf den Preisrückgang der vergangenen Monate bei fast allen anderen Energieträgern, allen voran Erdgas und Holzpellets, zurückzuführen.

Steigende Netzkosten und Abgaben

Mit dem Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen zum Jahreswechsel trifft die Energiepreiskrise nun auch Haushaltskund:innen im Strombereich. Aus energiewirtschaftlicher Sicht entspricht dies einer nachvollziehbaren Entwicklung: Die größten Turbulenzen auf den Energiemärkten sind überwunden, und die Großhandelspreise sanken seit ihrem Höchststand im Herbst 2022 bis Mitte des Jahres 2024 kontinuierlich. Somit wird nun auch für Haushalte zunehmend Kostenwahrheit hergestellt. Gleichzeitig steigt der Druck auf Energieversorger, wettbewerbsfähige Angebote zu machen, was mittelfristig zu günstigeren Tarifen führen sollte.

„Ein Großteil der aktuellen Kostensteigerungen ist jedoch nicht auf die reinen Energiepreise, sondern auf höhere Netzkosten und Abgaben zurückzuführen. Darauf haben Endkund:innen nur bedingt Einfluss. Dennoch ist es wichtig, den eigenen Energievertrag zu prüfen, mit aktuellen Angeboten zu vergleichen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln“, erklärt Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft in der Österreichischen Energieagentur.

Zusätzlich lohne es sich, gezielt den eigenen Stromverbrauch zu hinterfragen. Der Einsatz energieeffizienter Geräte, die Reduktion unnötiger Lasten – etwa durch den Verzicht auf Zweit- oder Drittkühlschränke im Keller – sowie eine eigene Stromerzeugung, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage, könnten mittelfristig dazu beitragen, die Energiekosten zu senken, so Zwieb. Wer keinen eigenen Strom erzeugen könne, habe zunehmend die Möglichkeit, durch erneuerbare Energiegemeinschaften günstigeren Strom zu beziehen, auf den außerdem geringere Netzkosten anfallen.

Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich

Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energieträger Monatsvergleich Jan. 2025 - Dez. 2024 Jahresvergleich Jan. 2025 - Jan. 2024
Strom 45,4 % 35,5 %
Erdgas 9,8 % -21,7 %
Heizöl 5,8 % -3,0 %
Super 3,7 % 2,5 %
Diesel 3,7 % -2,1 %
Brennholz 0,4 % -10,9 %
Fernwärme -0,1 % -5,3 %
Holzpellets -0,6 % -17,9 %
Verbraucherpreisindex (VPI) 1,0 % 3,2 %
Energiepreisindex (EPI) 12,8 % 2,7 %

Treibstoff- und Heizölpreise steigen spürbar

Im Jänner 2025 verteuerte sich Diesel im Vergleich zum Dezember um 3,7 %, lag jedoch weiterhin 2,1 % unter dem Vorjahresniveau. Die Preise für Superbenzin stiegen sowohl im Monatsvergleich (+ 3,7 %) als auch im Jahresvergleich (+ 2,5 %). Heizöl verzeichnete gegenüber Dezember einen Anstieg von 5,8 %, der Preis liegt jedoch weiterhin 3,0 % unter dem Vorjahresniveau.

Ein typischer Heizölbedarf von 3.000 Litern verursachte Kosten von rund 3.500 Euro. Trotz der jüngsten Preissteigerungen deutet die aktuelle Marktentwicklung auf eine leichte Entspannung bei Treibstoffen und Heizöl in den kommenden Wochen hin.

Gaspreise im Jahresvergleich gesunken

Die Fernwärmepreise für Haushalte sanken im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,1 % und lagen im Jahresvergleich 5,3 % niedriger. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Jänner 2025 gegenüber Dezember um 9,8 %. Im Jahresvergleich sanken die Gaspreise um mehr als ein Fünftel.

Preise für Holzpellets und Brennholz niedriger als im Vorjahr

Im Vergleich zum Dezember 2024 fielen die Preise für Holzpellets im Jänner um 0,6 %. Im Jahresvergleich waren diese um 17,9 % günstiger. Die Preise für Brennholz stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,9 %, im Vergleich zum Vorjahr fielen sie um 10,9 %.

Weiterführende Informationen

Neue Energiepreisindizes für mehr Transparenz

Strompreisindex-Gruppe

Gaspreisindex-Gruppe

So setzt sich der Strompreis zusammen (Grafik)

Preisfindung im europäischen Großhandel mit Strom – Die „Merit-Order-Kurve“ (Grafik)

Steigende Energiepreise: Effizient und nachhaltig sparen im Haushalt

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FAQ

Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.

FAQ Indizes

VPI und EPI der letzten zwölf Monate

Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten zwölf Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur

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Leitungsgebundene Energieträger in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Feste Brennstoffe in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Mineralölprodukte in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)

Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration

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Haftungsausschluss

Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.