Herausforderungen
Wie gelingt die klimaneutrale Zukunft?
Um die gravierenden – auch ökonomischen – Auswirkungen der Klimakrise wirksam minimieren zu können, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden. Dem Pariser Klimaabkommen folgend hat sich die österreichische Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis 2040 Klimaneutralität erreichen zu wollen, also die Treibhausgasemissionen unter Berücksichtigung von Senken auf null zu reduzieren. Die Erreichung dieser Klimaneutralität braucht politische Weichenstellungen und klare Rahmenbedingungen, aber auch Akzeptanz und Unterstützung von allen Unternehmer:innen, Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen des Landes.
Seit 1977: Einsatz für Energieeffizienz, erneuerbare Energie und neue Technologien
Die wichtigsten Bausteine für diesen Umbau Österreichs sind seit 1977 in den Statuten der Österreichischen Energieagentur niedergeschrieben: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und neue Technologien.
„Wir haben uns vorgenommen, bis 2040 einen hohen Berg zu besteigen. Mit Energieeffizienz wird dieser Berg kleiner.“
Energie aus Wind, Wasser und Sonne sowie biogenen Stoffen bildet die Grundlage für die meisten Lösungen gegen die Klimakrise – und damit für Mobilität, Wirtschaft und das Leben von morgen. Aber selbst diese unerschöpflichen Energiequellen reichen alleine für die Klimaneutralität nicht aus. Die Energieeffizienz ist ein wesentlicher Schlüssel dafür, den Bedarf an Strom, Gas und anderen Energieträgern möglichst klein zu halten. Ob thermisch hochwertige Gebäude, effiziente Fahrzeuge, Einsparpotenziale in der Industrie oder bei Geräten – Efficiency First!
Wir liefern Antworten für eine klimaneutrale Zukunft
Die Analyse und evidenzbasierte Ausgestaltung politischer Rahmenbedingungen ist seit der Gründung der Österreichischen Energieagentur im Jahr 1977 ein wichtiger Schwerpunkt unserer Tätigkeiten. Wir entwickeln die Grundlagen für Klima- und Energiestrategien, analysieren und liefern Fakten für Gesetze sowie Förderprogramme und nehmen eine koordinierende und moderierende Rolle beim Gestalten von energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen sowie der Umsetzung von bewusstseinsbildenden Initiativen (zum Beispiel klimaaktiv) ein.
Vor diesem Hintergrund beraten wir nicht nur Politik und Verwaltung, sondern auch Unternehmen und ihre Vertretungen bei der Begleitung oder Umsetzung von Policy-Maßnahmen (wie zum Beispiel dem Energieeffizienzgesetz).
Dabei spezialisieren wir uns auf die folgenden Herausforderungen:
- Energieeffizienz zuerst: Gebäude modernisieren
- Energie in Industrie und Gewerbe sinnvoll nutzen
- Auf emissionsfreie, effiziente und aktive Mobilität setzen
- Erneuerbare für 100 Prozent grünen Strom ausbauen
- Aus Öl und Erdgas in der Raumwärme aussteigen
- Menschen von der klimaneutralen Zukunft überzeugen
- Forschung, Entwicklung und Innovation vorantreiben
Wie funktioniert die klimaneutrale Zukunft?
Das klimaneutrale Energiesystem verfolgt eine andere Logik als das aktuelle, stark hierarchisch geprägte System. Digitalisierung, Dezentralisierung, Flexibilisierung und Demokratisierung sind Elemente, die die Energiewelt von morgen prägen.
Ganz konkret kann das bedeuten: Das Auto wird mit dem Strom betrieben, der aus den Photovoltaikanlagen auf dem heimischen Dach stammt. Die Wohnung oder das Büro wird mit der bisher nicht verwendeten Wärme aus einer nahe gelegenen Fabrik geheizt. Die Fabrik wiederum wird mit grünem Wasserstoff betrieben, der mit Strom aus Windenergie hergestellt wurde. Konsumentinnen und Konsumenten bilden Energiegemeinschaften und beliefern einander mit Strom und Wärme.
Weltweit bauen Länder ihre Energiesysteme in Richtung erneuerbare Energie um. Das Stromsystem der Zukunft etwa wird dem sich verändernden Strommix folgen, die Fähigkeit zur Flexibilität wird dabei ein wesentlicher Faktor zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit und -qualität bei gleichzeitiger Reduktion von Treibhausgasemissionen sein. Flexibilität hat dabei unterschiedliche Dimensionen: zum einen Flexibilität im Verbrauch (flexibel schaltbare Lasten, Demand-Response, Power-to-X, Speicher) und zum anderen Flexibilität bei der Erzeugung (Gas-Peaker und -KWK, Wasserkraft, X-to-Power, Speicher). Speicher wie stationäre und mobile Batterien, Pumpspeicherkraftwerke oder Power-to-X-(to-Power-)Technologien spielen dabei neben anderen Lösungen eine große Rolle. Drei weitere Elemente ermöglichen den effektiven Einsatz dieser Flexibilitätsoptionen und vergrößern den Spielraum beim Betrieb eines Stromsystems:
- Gut ausgebaute, robuste Netze, um elektrische Energie geografisch verlagern zu können
- Digitalisierung von Verbrauchern, Erzeugern, Speichern und Netzen
- Integrierte Strommärkte und die Nutzung von Importen sowie Exporten
Wir liefern Antworten für eine klimaneutrale Zukunft
Die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur analysieren, wie man neue Verbindungen zwischen den Sektoren schaffen kann und dabei gleichzeitig den technologischen Fortschritt nützt. Konkret fokussieren wir uns dabei auf die folgenden Herausforderungen:
- Sektorintegration – Betrachtung eines ganzheitlichen Energiesystems
- Verbrauch, Speicher, Erzeugung – das flexible Energiesystem
- Grüner Wasserstoff als ein Element der klimaneutralen Zukunft
- Eine robuste Netzinfrastruktur für ein sicheres Energiesystem
- Digitalisierung als treibende Kraft für systemische Intelligenz
- Entwicklung von Energiemärkten für eine klimaneutrale Welt
- Internationale und europäische Kooperationen
Was bringt die klimaneutrale Zukunft?
Echter und wirkungsvoller Klimaschutz bietet große Chancen: für die Umwelt, für die Menschen und ebenso für die vielen engagierten Betriebe und Unternehmen, die in Österreich und international zu den Vorreitern einer klimafreundlichen Wirtschaft werden oder es schon sind.
Für den großen Umbau braucht es nicht nur tatkräftige Unternehmer:innen, sondern auch viele qualifizierte Arbeitskräfte, die Photovoltaikanlagen installieren, fossile durch klimafreundliche Heizungen tauschen, Gebäude sanieren, klimaneutralen Stahl herstellen und vieles mehr. Die klimaneutrale Zukunft bringt also zudem moderne, sichere und sinnstiftende Jobs.
Die große Transformation bedingt aber auch eine neue Wirtschaftsweise: Neben dem effizienteren Einsatz von Energie, Rohstoffen, Gütern und so weiter ist die kreislauforientierte Wirtschaft der wichtigste Hebel, um Österreich zu einer zukunftsfähigen, ressourceneffizienten und noch wettbewerbsfähigeren Volkswirtschaft zu machen. Werden Materialen, Güter und Produkte mehrfach verwendet und länger im Kreislauf gehalten, so lassen sich dadurch große Mengen an Primärressourcen (und damit Emissionen) einsparen.
Dieser Wandel muss inklusiv sein, das heißt, er muss die Menschen teilhaben lassen – und er muss fair sein und niemanden zurücklassen.
Zugang zu erneuerbarer Energie sowie zu qualifizierten Arbeitskräften und innovative Lösungen definieren den Begriff der Wettbewerbsfähigkeit neu; reduzierte Importabhängigkeiten und mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette machen Infrastrukturen und Wertschöpfungsketten robuster und resilienter.
Wir liefern Antworten für eine klimaneutrale Zukunft
Die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur begleiten diesen Wandel mit Expertise, Engagement sowie einem breiten Netzwerk und fokussieren sich dabei auf die folgenden Themenfelder:
- Gute Geschäfte mit grünen Technologien
- Qualifizierte Arbeitskräfte für den großen Umbau
- Aktive Bürger:innen – Energiegemeinschaften & Co
- Circular Economy: Ressourcen im Kreislauf
- Just-Transition: Fairness beim Übergang in die Klimaneutralität
- Industriesektor im Wettbewerb um die klimaneutrale Zukunft
- Robuste Wertschöpfungsketten und resiliente Infrastrukturen