Header image

Gasversorgung

Juni 2024

Szenarien der Gasversorgung in Österreich

Was passiert, wenn Österreich ab sofort bzw. ab 1. Jänner 2025 ohne russisches Gas auskommen muss? Ist die Versorgung mit Gas dennoch sichergestellt? Die Österreichische Energieagentur (AEA) hat im Auftrag des BMK Analysen zur Gasversorgung Österreichs durchgeführt. Dabei hat die AEA auch auf das Wissen und die Werkzeuge der E-Control zurückgegriffen, die als Regulierungsbehörde sowie gemäß Energielenkungsgesetz auch für Themen der Versorgungssicherheit bei Gas Verantwortung trägt. Betrachtet wurde ein Zeitraum von zwei Jahren (Mai 2024 bis Mai 2026).

Die in der Analyse untersuchten Szenarien berücksichtigen den möglichen Ausfall russischer Gaslieferungen via Ukraine ab dem 1. Januar 2025. Die Ergebnisse zeigen, dass Österreich im Betrachtungszeitraum keine Gasmangellage erwarten muss, selbst bei eingeschränkter Verfügbarkeit von alternativen Importen via Italien und Deutschland, hohen Gasverbräuchen in Österreich und gleichzeitig erhöhten Exporten in die Nachbarländer.

Dank eines bereits hohen Speicherstands und einem stark reduzierten Gasverbrauch (- 23 % gegenüber dem Durchschnitt 2018-2022) sind die Voraussetzungen für eine sichere Gasversorgung gut.

Die Importkapazitäten werden zudem durch eine Erweiterung der Infrastruktur erhöht: Bereits ab Oktober 2024 steigt die maximale Importkapazität aus Italien von 70 TWh auf 95 TWh pro Jahr. Weitere versorgungssichernde Entwicklungen umfassen die Diversifizierung der Gasquellen in Europa, z.B. durch vermehrte Importe aus Norwegen, Algerien und LNG.

Extrem-Szenarien, die eine Nutzung der strategischen Gasreserve erfordern, sind denkbar, aber nicht zu erwarten.
 

Analyse „Szenarien der Gasversorgung in Österreich“