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topprodukte.at LED-Test: No-Name schlagt Marken-Leuchte – und umgekehrt
12 Lampenmodelle im Test: 3 Produkte mit Bestnote, neben den renommierten Herstellern Philips und Osram konnte auch AmazonBasics überzeugen. Premium-Anbieter punkten genauso wie Billig-Produkte, es kommt auf den Einsatzzweck an. Testergebnisse im Detail auf topprodukte.at.
Wien, 17. November 2020 – Die Expert*innen von topprodukte.at haben 12 Lampenmodelle getestet. Diesmal lag der Fokus auf den Unterschieden zwischen No-Name-LEDs und den Produkten von namhaften Herstellern. „Wir haben uns in Baumärkten, Möbelhäusern, Supermärkten, Online-Shops und Elektronikgeschäften umgesehen und eine Auswahl an gängigen Produkten getestet. Die Frage lautete: Sind die vermeintlichen Schnäppchen wirklich das Gelbe vom Ei und können sie im Vergleich zu Premium Herstellern bei der Performance mithalten?“, erläutert Mathias Stadler von topprodukte.at die Herangehensweise. Die neutrale und herstellerunabhängige Informationsplattform topprodukte.at ist ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).
12 Lampenmodelle im Test
Getestet wurden insgesamt 12 Lampenmodelle der Marken Ikea, AmazonBasics, S-Budget, Hornbach, Philips, Osram, Müller-Licht, Eglo, Bellalux und Xavax mit den Fassungen E27 (Birnen) und GU10 (Spots). Überprüft wurden Helligkeit, Farbtemperatur, Farbwiedergabe und Energieeffizienz sowie Lichtflimmern. Außerdem wurden auch der zusätzliche Farbwiedergabewert R9 für die Wiedergabe von Rot und der Abstrahlwinkel gemessen. Die Testergebnisse im Detail sind hier zu finden.
„Die Bestnote von 1,3 bekommen gleich drei Produkte. Neben den renommierten Herstellern Philips und Osram konnte auch AmazonBasics überzeugen. Die Testsieger wiesen durchgehend nur geringe Abweichungen von den Herstellerangaben auf. Bei der Farbwiedergabe schneiden sie mit einem ‚gut‘ ab, bei Flicker und Energieeffizienz ‚sehr gut‘“, gibt Stadler einen Überblick bei den LED-Birnen.
„Sehr unerwartet mussten die Spots von Ikea und Eglo mit der Gesamtnote ‚nicht akzeptabel‘ bewertet werden“, so Stadler weiter. Der Ikea Spot hatte bei der Helligkeit zu hohe Abweichungen zu den Herstellerangaben und deshalb den Test nicht bestanden. „Das ist schade, denn der Ryet Spot von Ikea konnte in den anderen Testkriterien durchaus überzeugen und hätte den 1. Platz ergattern können“. Der Klare Testsieger bei den LED-Spots war Philips mit einer Gesamtbewertung von 1,7. „Hier sollte aber erwähnt werden, dass die Abweichung zum deklarierten Lichtstrom sehr hoch ist und Philips sehr knapp an der Bewertung ‚nicht akzeptabel‘ vorbei geschlittert ist“, so Stadler. Das Produkt von Hornbach gewann den zweiten Platz bei den Spots und wies durchgehend überzeugende Messergebnisse auf. Der Spot von Eglo hat den Flickertest hingegen nicht bestanden.
Lampenhelligkeit, Farbtemperatur und Farbwiedergabe
Bei der Lampenhelligkeit (Lichtstrom) entsprach die Mehrzahl der Produkte den von den Herstellern angegebenen Werten. Bei 7 von 12 LEDs wich die Helligkeit nur gering (weniger als 10 %) vom angegebenen Wert ab.
Auch bei der Farbtemperatur war die Abweichung vom deklarierten Wert bei 11 von 12 Produkten sehr gering (niedriger als 5 %). Die Farbtemperatur (auch Lichtfarbe genannt) gibt Auskunft über die Farbe des von der Lampe abgegebenen Lichts. Hier wird zwischen warmweiß (niedriger als 3.300 Kelvin (K)), neutralweiß (3.300 K bis 5.300 K) und kaltweiß (höher 5.300) unterschieden. Grundsätzlich gilt: Je höher die Farbtemperatur einer Lampe, desto kälter wirkt ihr Licht.
Die Farbwiedergabe (Ra) einer Lampe ist ausschlaggebend dafür, wie gut und natürlich die Farben der Umgebung wiedergegeben werden. Der Höchstwert Ra 100 entspricht Tageslicht. Als gesetzlicher Mindeststandard im Rahmen der entsprechenden EU-Verordnung gilt hier ein Ra-Wert von über 80. Diesem Kriterium entsprachen alle Lampen. Die Performance der verschiedenen Lampenmodelle reichte hier von „durchschnittlich“ mit einem Ra-Wert von etwas über 80, bis zu „sehr gut“ mit Ra über 90 – erreicht von der Müller-Licht LED-Birne.
Energieeffizienz
Bei der Energieeffizienz wiesen sieben von acht LED-Birnen einen Wert zwischen 100 und 121 Lumen pro Watt auf und wurden mit „sehr gut“ bewertet, es gab aber auch ein befriedigend. Die LED-Spots von Ikea, Philips und Eglo erreichten ein „sehr gut“ mit einer Lichtausbeute von 83 bis 109 Lumen pro Watt, Schlusslicht ist ein NoName Produkt von Hornbach mit 73 Lumen pro Watt und der Bewertung „Gut“.
Beim Abstrahlverhalten weist nur eines SBudget Birne eine ungleiche Lichtverteilung auf.
Flimmern
Weiters haben die topprodukte.at-Expert*innen auch überprüft, ob die getesteten Lampen merkbar flimmern. Flimmern beschreibt das Phänomen von Schwankungen der abgegebenen Lichtmenge (mit Schwankungen von 100-mal pro Sekunde (Hz) oder mehr). Hier wiesen die Eglo Spots ein SVM-Wert zwischen 1,8 und 2,3 gemessen und wurden deshalb als „nicht akzeptabel“ bewertet. Die LED-Birne von Xavax und Osram Superstar Classic A zeigten ebenfalls erhöhte SVM-Werte auf und kam deshalb auf ein „weniger Zufriedenstellend“. Alle anderen getesteten Leuchtmittel erhielten ein „sehr gut“ für niedrige Flickerwerte.
Fazit: Keine klare Empfehlung für Pemium oder No-Name
„Der Test zeigt, dass manche günstigen LEDs, wie zum Beispiel IKEA Ryet Birne oder AmazonBasics, durchaus mit Premium Herstellern wie Philips oder Osram mithalten können. Doch auch namhafte Hersteller wie Osram oder Xavax haben Produkte, die im Test aufgrund des Flickers nicht vollständig überzeugen können“, zieht Stadler ein Fazit. Eine klare Empfehlung für oder gegen No-Name und Premium Hersteller könne daher nicht gegeben werden.
Daher komme es Stadler zu folge bei der Auswahl von Leuchtmitteln vor allem auf den gewünschten Einsatzzweck an. Was beim Kauf unbedingt beachtet werden sollte sowie weiterführende Informationen zu LEDs bietet die kostenloses klimaaktiv Broschüre „Die beste Beleuchtung für Ihr Zuhause“.
topprodukte.at LED-Test im Detail
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