Energiepreisindex
Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur
Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.
Energiepreise für Haushalte fallen im September weiter stark
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Treibstoff- und Heizölpreise senken Haushaltsenergiekosten deutlich
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Brennholz und Pellets im Jahresvergleich deutlich günstiger
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Wegfall der Unterstützungsmaßnahmen zu Jahreswechsel
Wien, 4. November 2024 – Die Energiepreise für Haushalte verzeichneten im September 2024 einen deutlichen Rückgang von 2,4 % im Vergleich zum August. Im Jahresvergleich sind die Kosten um beachtliche 15,2 % gesunken. Damit fallen die durchschnittlichen Energiekosten pro Haushalt nun seit einem Jahr kontinuierlich. Besonders stark war der Preisrückgang bei Heizöl und Treibstoffen, die maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Insgesamt wirken die gesunkenen Energiepreise – insbesondere bei Treibstoffen – weiterhin dämpfend auf die allgemeine Inflation. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau bleiben die Preise jedoch weiterhin hoch.
Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich
Energieträger | Monatsvergleich Sept. 2024 - Aug. 2024 | Jahresvergleich Sept. 2024 - Sept. 2023 | Vergleich zu Vorkrise Sept. 2024 - Sept. 2021 |
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Super | -4,3 % | -11,7 % | 13,8 % |
Heizöl | -4,0 % | -17,4 % | 40,3 % |
Diesel | -3,8 % | -13,9 % | 20,3 % |
Erdgas | -1,9 % | -26,0 % | 120,2 % |
Brennholz | -1,3 % | -12,6 % | 44,9 % |
Holzpellets | -1,0 % | -22,6 % | 24,6 % |
Strom | 0,1 % | 5,9 % | 10,4 % |
Fernwärme | 1,4 % | -10,1 % | 77,4 % |
Verbraucherpreisindex (VPI) | 0,1 % | 1,8 % | 19,4 % |
Energiepreisindex (EPI) | -2,4 % | -15,2 % | 29,3 % |
Preise für Superbenzin, Diesel und Heizöl im September gesunken
Im September 2024 sanken die Preise für Superbenzin um 4,3 %, während Diesel um 3,8 % günstiger wurde. Auch im Jahresvergleich zeigt sich ein deutlicher Rückgang: Diesel liegt 13,9 % und Superbenzin 11,7 % unter dem Vorjahresniveau. Für eine Tankfüllung von 50 Litern entspricht dies einer Ersparnis von etwa 12 Euro bei Diesel und 10 Euro bei Superbenzin gegenüber dem Vorjahr. Heizöl verzeichnete einen starken Preisrückgang von 4,0 % im Vergleich zum August und liegt damit ebenfalls deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die sinkenden Treibstoffpreise resultieren zum Teil aus einer geringeren Nachfrage aus China und Europa.
Gaspreise gesunken, Strompreise leicht gestiegen
Die Haushaltspreise für Gas sanken im September 2024 im Vergleich zum August um 1,9 %. Im Jahresvergleich liegen die Gaspreise damit um deutliche 26,0 % unter dem Stand vom September 2023. Die Strompreise stiegen im Monatsvergleich leicht um 0,1 %, verzeichnen jedoch im Jahresvergleich eine deutliche Zunahme um 5,9 %.
Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen führten erneut zu leicht steigenden Großhandelspreisen für Erdgas, was sich ebenfalls auf den Strommarkt auswirkte. Kund:innen mit variablen Lieferverträgen könnten diese Veränderungen bereits auf ihren Abrechnungen bemerkt haben. Diese kurzfristige Entwicklung wird jedoch von einem übergeordneten Trend fallender Preise überlagert.
Stromkostenbremse läuft mit Jahresende aus
Daten aus verschiedenen Quellen deuten darauf hin, dass ein Teil der österreichischen Haushalte Gas und Strom weiterhin zu hohen Abnahmepreisen bezieht – weil etwa Verträge zu Zeiten besonders hoher Energiepreise abgeschlossen wurden. Gerade im Strombereich könnten sich hohe Kosten zum Jahreswechsel noch weiter verstärken, da die Stromkostenbremse planmäßig zum 31. Dezember 2024 ausläuft. Vereinfacht gesagt begrenzt diese Maßnahme derzeit den Strompreis auf 10 Cent pro kWh. Die Differenz wird vom Staat übernommen. Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft der Österreichischen Energieagentur, erläutert: „Eine Verlängerung dieser Maßnahme wäre aus energiewirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Die Preisobergrenze hat zwar kurzfristig entlastet und die Bevölkerung vor den extremen Preiseffekten geschützt, doch hat der Markt mittlerweile an Stabilität gewonnen, und landesweit gibt es wieder günstige Angebote.“ Zwieb empfiehlt den Haushalten deshalb, jetzt aktiv zu werden: „Es ist wichtig, die eigenen Stromkosten zu kennen, zu überprüfen und alternative Angebote in Erwägung zu ziehen.“ Ein Anbieterwechsel kann etwa über Vergleichsportale wie den Tarifkalkulator der E-Control in wenigen Schritten und online erfolgen.
Preise für Brennholz und Holzpellets fallen, Fernwärmepreis steigt
Im Vergleich zum August 2024 sanken die Preise für Holzpellets im September um 1,0 %, während sie im Jahresvergleich 22,6 % günstiger waren. Die Brennholzpreise verzeichneten einen Rückgang von 1,3 % im Monatsvergleich. Gegenüber dem September 2023 sind die Preise für Brennholz um deutliche 12,6 % gesunken. Die Preise für Fernwärme stiegen im September um 1,4 % im Monatsvergleich, liegen jedoch 10,1 % unter dem Vorjahreswert. Weitere Informationen zu den Wärmepreisen finden Kund:innen auf der neuen Transparenzplattform waermepreise.at.
Weiterführende Informationen
Neue Energiepreisindizes für mehr Transparenz
So setzt sich der Strompreis zusammen (Grafik)
Preisfindung im europäischen Großhandel mit Strom – Die „Merit-Order-Kurve“ (Grafik)
Steigende Energiepreise: Effizient und nachhaltig sparen im Haushalt
Die neutrale und herstellerunabhängige Informationsplattform topprodukte.at ist ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).
FAQ
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EPI-Jahresrückblicke zum Download
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VPI und EPI der letzten zwölf Monate
Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten zwölf Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur
Zur Grafik
Leitungsgebundene Energieträger in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Feste Brennstoffe in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Mineralölprodukte in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration
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