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Energiepreisindex

Energiepreis­index (EPI) der Österreichischen Energieagentur

Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.

Haushaltsenergiepreise steigen im Dezember zum zweiten Mal in Folge

  • Treibstoffpreise sorgen für Plus bei Energiepreisindex
  • Erdgas- und Brennholzpreise weiterhin rückläufig
  • Preissteigerungen für 2025 erwartet


Wien, 26. Jänner 2025 – Die Energiepreise für Haushalte sind im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,5 % gestiegen – das ist das zweite Mal in Folge seit September 2023. Im Jahresvergleich sind die Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt jedoch um 12,1 % gesunken. Dies ist vor allem auf den anhaltenden Preisrückgang bei Erdgas und Brennholz zurückzuführen. Der aktuelle Anstieg des Energiepreisindex (EPI) ist großteils auf die Verteuerung von Diesel (+1,1 %), Superbenzin (+0,9 %) und Heizöl (+1,5 %) zurückzuführen. Aufgrund der großen Bedeutung der Treibstoffkosten für einen durchschnittlichen Haushalt wirken sich Preisänderungen bei diesen Energieträgern besonders stark auf die Entwicklung des EPI aus. Die Grafik zeigt, dass der EPI auch in der Vergangenheit bereits stark mit der Entwicklung der Treibstoffpreise korrelierte.

Insgesamt wirken sich die Energiepreise weiterhin dämpfend auf die Inflation aus, da viele Energieträger nach wie vor deutlich günstiger sind als vor einem Jahr. Doch abgesehen von der positiven Entwicklung im Jahresabstand zeigt der langfristige Vergleich, dass sich die Energiepreise nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, insbesondere bei Fernwärme (+74,1 % im Vergleich zur Vorkrise) und Erdgas (+103,6 %).

Mit dem Jahreswechsel 2024/2025 sind in Österreich mehrere staatliche Fördermaßnahmen ausgelaufen, darunter die Strompreisbremse, die Senkung der Strom- und Erdgasabgabe sowie das Aussetzen der Förderkosten für erneuerbare Energien. Gleichzeitig steigen die Netztarife für Strom und Gas aufgrund notwendiger Investitionen in die Netzinfrastruktur. Diese Entwicklungen dürften ab Jänner 2025 zu höheren Kosten für die Haushalte bei Strom, Gas und Treibstoffen führen.

„Das Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen markiert das Ende staatlicher Eingriffe zur Energiepreisdämpfung, während die europäischen Großhandelspreise für Strom und Gas, insbesondere getrieben durch den Gaspreis, im langfristigen Vergleich weiterhin hoch bleiben. Konsument:innen können ihre Kosten aktiv senken, indem sie etwa ineffiziente Geräte identifizieren und austauschen, energieintensive Gewohnheiten ändern und so ihren Verbrauch reduzieren. Zusätzlich helfen Preisvergleiche, Anbieterwechsel, Eigenproduktion von Strom oder der Bezug von günstigem Strom über erneuerbare Energiegemeinschaften,“ erklärt Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft in der Österreichischen Energieagentur.

Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich

Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energieträger Monatsvergleich Dez. 2024 - Nov. 2024 Jahresvergleich Dez. 2024 - Dez. 2023 Vergleich zu Vorkrise Dez. 2024 - Sept. 2021
Brennholz -0,9 % -11,3 % 41,8 %
Erdgas -0,2 % -28,9 % 103,6 %
Strom 0,0 % -5,4 % 6,0 %
Holzpellets 0,0 % -21,1 % 24,6 %
Fernwärme 0,0 % -6,6 % 74,1 %
Super 0,9 % 0,0 % 13,9 %
Diesel 1,1 % -4,6 % 22,8 %
Heizöl 1,5 % -8,0 % 43,0 %
Verbraucherpreisindex (VPI) 0,6 % 2,0 % 20,9 %
Energiepreisindex (EPI) 0,5 % -12,1 % 27,7 %

Diesel- und Heizölpreise steigen spürbar

Diesel verteuerte sich im Dezember 2024 gegenüber November um 1,1 % und blieb mit einem Minus von 4,6 % unter dem Vorjahresniveau. Allerdings hat sich die Jahresdifferenz gegenüber November deutlich verringert. Die Preise für Superbenzin stiegen dagegen im Dezember um 0,9 % und lagen damit auf Vorjahresniveau. Heizöl verteuerte sich deutlich um 1,5 %, im Jahresvergleich ist noch ein Rückgang um 8,0 % zu verzeichnen. Ein typischer Heizölbedarf von 3.000 Litern kostete rund 3.300 Euro. Die aktuelle Entwicklung lässt weitere Preissteigerungen bei Treibstoffen und Heizöl erwarten.

Gas- und Strompreise im Jahresvergleich gesunken

Die Fernwärmepreise für Haushalte blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich sanken die Fernwärmepreise um 6,6 %.  Die Haushaltspreise für Gas sanken im Dezember 2024 gegenüber November um 0,2 %.  Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 28,9 % niedriger als im Dezember 2024. Die Haushaltspreise für Strom blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich sanken sie um 5,4 %.

Preise für Holzpellets und Brennholz niedriger als im Vorjahr

Im Vergleich zum November 2024 blieben die Preise für Holzpellets im Dezember unverändert, im Jahresvergleich waren sie um 21,1 % günstiger. Die Preise für Brennholz sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,9 %. Im Vergleich zum Dezember 2023 fielen die Preise für Brennholz um 11,3 %.

 

Weiterführende Informationen

Neue Energiepreisindizes für mehr Transparenz

Strompreisindex-Gruppe

Gaspreisindex-Gruppe

So setzt sich der Strompreis zusammen (Grafik)

Preisfindung im europäischen Großhandel mit Strom – Die „Merit-Order-Kurve“ (Grafik)

Steigende Energiepreise: Effizient und nachhaltig sparen im Haushalt

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FAQ

Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.

FAQ Indizes

VPI und EPI der letzten zwölf Monate

Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten zwölf Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur

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Leitungsgebundene Energieträger in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Feste Brennstoffe in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Mineralölprodukte in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)

Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration

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Haftungsausschluss

Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.