Österreichischer Strompreisindex ÖSPI®
Strom-Großhandelspreisindex für Dezember steigt um 1,1 %
Österreichischer Strompreisindex steigt zum ersten Mal seit Februar 2023
Wien, 07. November 2024 – Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) steigt im Dezember 2024 gegenüber dem Vormonat um 1,1 %. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres 2023 liegt der ÖSPI um 40,6 % niedriger. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index im Dezember 2024 einen Stand von 169,76 Punkten.
Der Grundlastpreis (182,2 Indexpunkte) steigt gegenüber dem Vormonat um 1,3 %. Im Jahresvergleich fällt er um 39,6 %. Der Spitzenlastpreis (143,29 Indexpunkte) weist im Monatsvergleich ein Plus von 0,7 % und im Jahresvergleich ein Minus von 43,3 % auf.
Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben. Bei Endkonsument:innen teilt sich der Gesamtpreis für Strom auf die Energiekomponente, auf Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben auf. 2022 und 2023 zahlen österreichische Haushalte keine Erneuerbaren-Förderkosten: Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird aufgrund der hohen Energiepreise nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale wird dieses Jahr auf null gesetzt. Zudem wird die Elektrizitätsabgabe befristet bis 31.12.2024 auf das durch die EU-Energiesteuerrichtlinie festgelegte Minimum reduziert.
Damit entfallen wesentliche Bestandteile der Stromrechnung bei Haushaltskund:innen. Bei einem typischen Wiener Haushalt beträgt damit der Anteil der reinen Energiekosten rund 60 Prozent des Gesamtstrompreises. Details entnehmen Sie auch dieser Grafik.
Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur als PDF zu finden.
Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse EEX (European Energy Exchange) in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die durchschnittlichen Marktpreise der vergangenen 9 Handelsmonate für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden zur Berechnung neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung, auch die Werte für Spitzenlast herangezogen.
Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex.
Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp 60 % auf die Energiekomponente und zu 40 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.
Hinweis
Die hier angeführten Zahlen beziehen sich auf den ÖSPI, berechnet nach der Methodik 2018/2019. Der jeweils aktuelle Wert wird monatlich veröffentlicht.
Parallel dazu veröffentlicht die Österreichische Energieagentur seit Dezember 2023 die Strom- und Gaspreisindizes 2.0. Diese neuen Indizes sind eine Ergänzung zu den bestehenden Indizes ÖSPI und ÖGPI, berechnet nach der Methodik 2018/2019, und ersetzen diese nicht.
ÖSPI und ÖGPI, berechnet nach der Methodik 2018/2019, finden Sie hier: Strompreisindex bzw. Gaspreisindex.
Alle Infos zu den neuen Indizes finden Sie hier: Strompreisindex-Gruppe bzw. Gaspreisindex-Gruppe.
FAQ
Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.
Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI©
Die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informationsservice für Stromanbieter und Stromabnehmende. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.
Änderung im Rahmen der Preiszonentrennung
Der deutsch-österreichische Strommarkt wird bis September 2018 als gemeinsamer Markt und folglich innerhalb einer Preiszone bewirtschaftet. Im Zuge der Engpassbewirtschaftung ab 1. Oktober 2018 an der deutsch-österreichischen Grenze wird der Markt in einen eigenen deutschen und einen österreichischen Markt mit separaten Preiszonen aufgetrennt. Im Rahmen der Engpassbewirtschaftung müssen dann Leitungskapazitäten explizit (langfristige Kapazitäten) beziehungsweise implizit (Market-Coupling im Day-Ahead-Markt) vergeben werden. Daher wurden auch von der Energiebörse EEX nach dem Bekanntwerden der geplanten Trennung je separate Terminmarktprodukte für die Lieferzonen Deutschland und Österreich aufgelegt. Die Produkte „Phelix DE-AT“ für die gemeinsame Lieferzone laufen aus und werden nicht fortgeführt. Um den geänderten Bedingungen und den Änderungen bei den EEX-Produkten gerecht zu werden, muss die Berechnungsgrundlage für den ÖSPI angepasst werden. Ab September 2018 werden für den Oktober-ÖSPI die Strom-Futures für den separaten österreichischen Markt für die Berechnung herangezogen. Die Berechnungsmethodik bleibt unverändert.
Beispiele zur Berechnungsmethode
Werte für Base und Peak für Jänner 2018
- Errechnet im Dezember 2017
- Als Durchschnitt der Preise für Quartals-Futures der Monate März bis November 2017 jeweils für das 1. Quartal 2018, das 2. Quartal 2018, das 3. Quartal 2018 und das 4. Quartal 2018
Werte für Base und Peak für August 2018
- Errechnet im Juli 2018
- Als Durchschnitt der Preise der Quartals-Futures der Monate Oktober 2017 bis Juni 2018 jeweils für das 3. Quartal 2018, das 4. Quartal 2018, das 1. Quartal 2019 und das 2. Quartal 2019
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.