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FinEERGo-Dom

FinEERGo-Dom: Meilenstein bei EU-Projekt für Gebäudesanierung

Das Projekt FinEERGo-Dom, eine visionäre Initiative im Rahmen des Horizon 2020-Programms der Europäischen Kommission, hat sich auf eine transformative Reise begeben, um Gebäudesanierungen in ganz Europa zu revolutionieren. Die Aufgabe des Projekts bestand darin, das innovative Modell der lettischen Gebäude-Energieeffizienz-Fazilität (LABEEF) in fünf EU-Ländern - Polen, Österreich, Rumänien, Slowakei und Bulgarien - anzupassen und umzusetzen. Der Kern des Projekts lag in seinem Ziel, umfassende oder "dEEp"-Renovierungen im Gebäudesektor zu erleichtern, indem ein Energie-Einspar-Contracting Modell genutzt wurde, das Einsparungen garantierte und die Fähigkeiten von Energiedienstleistungsunternehmen (ESCOs) nutzte.

Im Mittelpunkt des FinEERGo-Dom-Projekts stand ein innovatives Finanzierungsmodell, das die Renovierungslandschaft grundlegend verändert. Durch die Anwendung des Konzepts des Energieeinsparvertrags (EPC) entfiel bei diesem Projekt die Notwendigkeit für die Gebäudeeigentümer, im Voraus Kapital zu investieren. Dieses Modell machte Renovierungsprojekte nicht nur sofort finanziell tragfähig, sondern verbesserte auch die Liquidität der ESCOs, so dass sie in der Lage waren, stärker in umfassende Renovierungsprojekte zu investieren. Ein bemerkenswertes Merkmal des Projekts war die Einführung standardisierter Forfaitierungsdienste, eine strategische Maßnahme zur Beschleunigung von Investitionen in diesem Sektor.

Die Projektstrategie umfasste die Einrichtung von zentralen Anlaufstellen (Hubs) und Energieberatungsdiensten nach dem Vorbild des lettischen Konzepts von Kubirojs. Diese Zentren dienten als umfassende Ressource für Bewohner und Marktteilnehmer, indem sie sie durch den komplizierten Weg der Gebäudesanierung leiteten. Ein weiterer innovativer Aspekt des Projekts war die SUNShINE-Plattform, eine Online-Lösung zur Förderung von Transparenz und Zusammenarbeit zwischen einer Reihe von Akteuren, darunter ESCOs, Investoren, Banken und Hausbesitzern.

Die Reise war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Jedes Land bot eine einzigartige Landschaft mit seinen eigenen, spezifischen Hürden:

  • In Polen hat sich das Projektteam durch Vertrauensprobleme, komplexe Prozesse und Finanzierungsprobleme gekämpft, um das Schwerpunktprogramm für Energieeffizienz in Mehrfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden zu entwickeln.
  • Bulgarien konzentrierte sich auf den Aufbau von Kapazitäten bei Hausbesitzern und Gemeinden, was zur Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle und zur Integration des ESCO-Modells in strategische Unterstützungsprogramme wie die bulgarische Fazilität für Resilienz und Wiederaufbau führte.
  • Österreichs Weg war mit rechtlichen, regulatorischen und marktspezifischen Schwierigkeiten behaftet, doch wurden Fortschritte bei der Anpassung von Verträgen und Richtlinien an lokale Gegebenheiten erzielt.
  • Die Slowakei zeichnete sich durch die erfolgreiche Umsetzung des LABEEF-Modells mit einer offiziellen, Maastricht-konformen EPC-Vorlage für öffentliche Gebäude aus und stellte damit ein Beispiel für die Überwindung gesetzlicher und finanzieller Hindernisse dar.
  • Rumänien hat, obwohl es kein Pilotprojekt implementiert hat, erhebliche Fortschritte bei der rechtlichen Bewertung und der Anpassung der LABEEF-Verträge an die rumänischen Rechtsvorschriften gemacht.

Aus den Erfahrungen mit FinEERGo-Dom wurden mehrere wichtige Lehren und Empfehlungen gezogen:

  • Es ist von entscheidender Bedeutung, die Ansätze auf den spezifischen Kontext und den rechtlichen Rahmen jedes Landes abzustimmen.
  • Die Standardisierung der EPCs und die Klärung der Regeln für die Abrechnung von Energieeinsparungen sind entscheidend für die breite Einführung des ESCO-Modells.
  • Die Überwindung von Markthindernissen und der Zurückhaltung der Stakeholder erfordert einen soliden Kapazitätsaufbau, Lobbyarbeit und eine effiziente Informationsverbreitung.
  • Die Entwicklung von zentralen Anlaufstellen und die Ausrichtung von EU- und nationalen Programmen auf die Energieeffizienzziele der Länder können die Entwicklung des Marktes erheblich fördern.
  • Die Finanzierungsmechanismen müssen innovativ und flexibel sein und auf die besonderen Herausforderungen des Energieeffizienzmarktes reagieren.

Im Wesentlichen hat das Projekt FinEERGo-Dom den Weg für energieeffiziente Sanierungen in Europa aufgezeigt. Es hat das Potenzial und die Vorteile des LABEEF -Modells in verschiedenen europäischen Umgebungen aufgezeigt und gleichzeitig die Notwendigkeit einer Neuausrichtung des Marktes, einer Angleichung der Politik und einer umfassenden Aufklärung der Akteure verdeutlicht. Das Projekt ist ein Beweis für die transformative Kraft gemeinschaftlicher, innovativer Ansätze im Bereich der nachhaltigen Gebäudesanierung.


Projektwebseite

Plattform SUNShINE

 

Projektdaten

Auftraggeber EU Horizon 2020
Projektleitung DI Naghmeh Altmann-Mavaddat, MSc
Projektteam DI (FH) Nicole Hartl
Projektpartner KAPE (Polen)
Nationaler Fonds fürUmweltschutz und Wasserwirtschaft (Polen)
ESEB (Lettland)
Econoler (Bulgarien)
Österreichische Energieagentur (Österreich)
Funding for Future (Niederlande)
Mattig Management Partners (Slowakei und Rumänien)
Stage AI (Bulgarien)
Dauer Juni 2019 bis November 2023

Ansprechperson

Mitarbeiter:innen Foto von Naghmeh Altamann

Senior Expert | Buildings

DI Naghmeh Altmann-Mavaddat, MSc

E-Mail Adressenaghmeh.altmann@energyagency.at