Wasserstoff & Brennstoffzellen in Europa
Wie man Wasserstoff und Brennstoffzellen in Europa schneller zum Erfolg bringen kann
Ohne Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie keine fossilfreie Energiezukunft, doch Europa hinkt den Frontrunnern Japan, Südkorea, USA und China hinterher. Das Technology Collaboration Programme on Advanced Fuel Cells und das EU Projekt HyLaw forcieren die internationale Zusammenarbeit, Forschungsentwicklung sowie Markteinführung von Wasserstoff und Brennstoffzellen.
Forcierung von Wasserstoff als Energieträger
Mit erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff ist eine der bedeutendsten Technologien am Weg in eine fossilfreie Energiezukunft. Im Bereich der Mobilität, vor allem aber auch beim Energietransport und der schwierigen Frage des langfristigen Speicherns von Energie bietet Wasserstoff vielversprechende Lösungsansätze.
Auf dem Weg zur wasserstoffbasierten Gesellschaft?
Auch die österreichische Klima- und Energiestrategie sieht den Energieträger Wasserstoff als wesentlichen Faktor für ein Gelingen der Transformation der Energiesysteme (Leuchtturm 7). Die hohe Bedeutung von Wasserstoff zeigt vor allem der internationale Wasserstoffbedarf, der bei 500 bis 600 Milliarden Normkubikmeter pro Jahr liegt. In Japan geht man langfristig sogar von einer wasserstoffbasierten Gesellschaft aus, auch China setzt unter anderem auf diesen Energieträger.
Ist Europa bei Wasserstoff Nachzügler? Warum?
Europa scheint der globalen Entwicklung derzeit hinterherzuhinken. Eine Schwierigkeit ist, dass der Einsatz von Wasserstoff eine enorme Vielzahl an gesetzlichen Regelungen und Standards in unterschiedlichsten Bereichen betrifft: Wo ist der Fluchtweg bei einem Wasserstofflager? Wie löscht die Feuerwehr sicher und korrekt einen wasserstoffbetriebenen PKW oder LKW? Wie transportiert man den Energieträger auf der Straße, auf der Schiene aber auch am Wasser gemäß internationalen Vorschriften? Gibt es Auswirkungen auf die Gewerbeordnung? Und wer zahlt den eventuell erforderlichen Austausch der Düsen in den Gasthermen in den Haushalten? Diese wenigen ausgewählten Beispiele zeigen die Problematik, die sich durch die nationale Gesetzgebung in den EU-Ländern noch vervielfacht.
EU Projekt HyLaw
Die Österreichische Energieagentur (AEA) ist Teil des EU-finanzierten und vom Verband Hydrogen Europe geleiteten Projekts HyLaw, an dem 18 EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen teilnehmen. Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu analysieren, eventuell vorhandene Barrieren zu identifizieren, zu vergleichen und Best Practice-Beispiele herauszufiltern, um Wasserstoff als Energieträger zu forcieren. Basierend auf diesen Best Practices arbeiten die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur Empfehlungen für die relevanten Entscheidungsträger auf nationaler und europäischer Ebene aus.
Hier haben Sie die Möglichkeit sich die Vorträge des Workshops herunterzuladen.
Brennstoffzellentechnologie weltweit am Vormarsch
Global gesehen vergrößert sich der Einsatzbereich von Brennstoffzellentechnologie kontinuierlich. Große Unternehmen haben Brennstoffzellensysteme installiert, die beispielsweise Einzelhandelsgeschäfte, Rechenzentren und andere Einrichtungen versorgen. Mit Brennstoffzellen betriebene Gabelstapler, die in Lagerhäusern und Distributionszentren zum Einsatz kommen, sind schon weltweit verbreitet. Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge sind zum Kauf oder zur Miete verfügbar und auch Brennstoffzellenbusse sind in mehreren Ländern in Betrieb.
Trotz all dieser Entwicklungen ist das Potenzial von Brennstoffzellen jedoch noch lange nicht ausgeschöpft.
Brennstoffzellen – weltweite Entwicklungen, Märkte und Programme
Schon seit 2014 beteiligt sich Österreich am „Technology Collaboration Programme on Advanced Fuel Cells“ (AFC TCP) der Internationalen Energieagentur. Die Österreichische Energieagentur vertritt Österreich dabei im Executive Commitee.
AFC TPC forciert die internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Markteinführung von Brennstoffzellen-Systemen. In einem internationalen Netzwerk werden gemeinsame Forschungsziele formuliert und bearbeitet, Ergebnisse der Forschungsarbeiten diskutiert und bei Info-Veranstaltungen verbreitet sowie System- und Marktanalysen durchgeführt.
Hier können Sie sich die Vorträge des Workshops “Brennstoffzellen – weltweite Entwicklungen, Märkte und Programme” downloaden.
Dieses Projekt wird im Rahmen der IEA-Forschungskooperation im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie durchgeführt.
Erste Ergebnisse und Empfehlungen
Beim HyLaw National Workshop und beim Meeting zu Brennstoffzellen am 6. November 2018 in Linz wurden die Ergebnisse und erste Empfehlungen präsentiert.
Ansprechperson
Head of Center Buildings & Energy Efficiency Monitoring
DI Dr. Günter Simader
E-Mail Adresseguenter.simader@energyagency.at