Energieszenario
Energieszenario für Österreich
Im Auftrag des BMWFW wurden von der Österreichischen Energieagentur modellgestützte Szenarien zur möglichen Entwicklung des Energieverbrauchs und der Energiebereitstellung in Österreich bis 2030 entwickelt.
Dabei wurde das Österreich-Modell der Österreichischen Energieagentur eingesetzt, in dem sowohl einzelne Energieträger als auch sektorspezifisch verschiedene Arten von Energietechnologien bzw. Nutzenergiekategorien explizit berücksichtigt werden.
Basisszenario
Im ersten Schritt wurde ein Basisszenario entwickelt, das alle jene künftigen Entwicklungen und Rahmenbedingungen berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Modellierungsarbeiten (2014 bis Frühjahr 2015) bekannt waren und im Betrachtungszeitraum bis 2030 quantifizierbare Wirkungen entfalten werden. Die im Zuge der Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes bis 2020 umzusetzenden Maßnahmen waren und sind noch nicht vollständig bekannt und wurden daher im Basisszenario nicht berücksichtigt. Dies führt dazu, dass der Endenergieverbrauch des Basisszenarios mit 1.075 PJ das im Energieeffizienzgesetz festgelegte Ziel von 1050 PJ nicht ganz erreicht. Das zeigt die große Bedeutung – insbesondere auch auf Grund des Energieeffizienzgesetzes – der bis 2020 zu entwickelnden und umzusetzenden Energieeffizienzmaßnahmen auf.
Die Entwicklung des energetischen Endverbrauchs wird bis 2020 von den Rückgängen in den Sektoren Haushalte und Verkehr bestimmt, die im Wesentlichen durch technologische Effizienzverbesserungen (wie Elektromobilität oder Gebäudesanierung) zustande kommen. Obwohl die Kopplung zwischen dem Wirtschaftswachstum und dem Energieverbrauch im Sektor Industrie sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verringert hat, besteht sie in abgeschwächter Form weiter.
Das angenommene Wirtschaftswachstum führt nach 2020 zu einem Anstieg des Energieverbrauchs der Industrie, der deutlich stärker ausgeprägt ist, als die Verbrauchsreduktionen in den Sektoren Haushalte und Verkehr. Damit kommt es im Zeitraum nach 2020 zu einem erneuten Anstieg des gesamten Endenergieverbrauchs. Bei dem Anstieg ist auch zu berücksichtigen, dass allfällige künftige rechtliche Rahmenbedingungen zur verpflichtenden Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen im Zeitraum 2020 bis 2030 im Basisszenario nicht enthalten sind.
- Im Verkehrssektor sind die größten Einsparungen des energetischen Endverbrauchs zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist auf die Effizienzsteigerung der Fahrzeuge mit Verbrennungskraftmaschinen und die zunehmende Marktdurchdringung von Fahrzeugen mit Hybrid- und Elektroantrieb zurückzuführen. Aufgrund der hohen Effizienz der Elektrofahrzeuge bleibt der Anteil von Strom am sektoralen Endenergieverbrauch vergleichsweise gering. Die Erdölderivate bleiben die dominanten Energieträger im Straßenverkehr, der auch bis 2030 das größte Segment des Verkehrssektors darstellt.
- Der Haushaltssektor weist aufgrund der Sanierung von Gebäuden ebenfalls signifikante Verbrauchsrückgänge auf, dennoch bleibt die Raumwärmebereitstellung der dominante Treiber der Haushaltsnachfrage. Die Effizienzgewinne übertreffen den Nachfragezuwachs aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Zunahme der Wohnflächennachfrage je Person. Gemeinsam mit dem Verkehrssektor ist der Haushaltssektor für den Gesamtnachfragerückgang bis 2020 verantwortlich.
- Die Summe des Energieverbrauchs der Wirtschaftssektoren wächst bis 2030 kontinuierlich, trotz der Effizienzverbesserungen einzelner Branchen. Treibende Kraft ist hierbei die Industrie, die durch das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum einiger energieintensiver Branchen an Energieintensität zulegt.
Der Hauptteil der Modellierungsarbeiten wurde Ende 2014 auf Basis der damals aktuell verfügbaren statistischen Daten (bis zum Jahr 2012) durchgeführt.
Hier finden Sie den gesamten Endbericht zum Download
Energieszenario für Österreich
Alle weiteren Informationen zum Energiemodell der Österreichischen Energieagentur.
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Projektdaten
Projektleitung | DI Dr. Martin Baumann |
Projektteam |
Mag. Angela Holzmann DI Günter Pauritsch |
Projektdauer | November 2013 bis Juni 2016 |
Ansprechperson
Principal Expert | Energy Economics
DI Dr. Martin Baumann
Email addressmartin.baumann@energyagency.atHead of Center Energy Economics & Infrastructure
DI Günter Pauritsch
Email addressguenter.pauritsch@energyagency.at